Es ist viel Zeit vergangen, seit der letzte Artikel für diesen Blog online kam und es ist viel Zeit vergangen seit ich Kunst gemacht habe, denn es ist viel Leben passiert. Hier ist, was ich gelernt habe:
1. Ich bin Künstlerin.
Als ich Anfang des Jahres jemandem gesagt habe, dass ich mir wünschte, ich hätte mir ein bisschen mehr Zeit genommen, um zu schreiben oder Musik zu machen wurde mir in etwa geantwortet, ich hätte mich auf die wichtigen Sachen konzentriert und der Rest sei eben Bonus. Dann kam die nächste wichtigere Sache und die nächste und die nächste. Und dann war es April und es fühlte sich an, als hätte ich mich immer weiter ein Stück von mir selbst entfernt.
Irgendwann habe ich mir die Frage gestellt, was ich eigentlich möchte für mein Leben und eine der Antworten war:
Ich möchte Kunst machen!
2. Meine Kunst braucht Platz in meinem Leben.
Danach habe ich jeden Tag etwas für meine Kunst gemacht. Natürlich ist es am besten tatsächlich zu schreiben, in Bewegung zu bleiben und den Muskel zu trainieren, allerdings hatte ich meistens neben meinen anderen Verpflichtungen nicht die Energie, kreativ zu sein. Trotzdem habe ich Dinge getan. Ich habe Instrumente geübt, organisatorische Dinge erledigt, Auftritte gehabt und Research gemacht. Jeden Tag ein bisschen machen. Jeden Tag ein bisschen näher zu mir zurück kommen.
3. Ich habe gelogen.
Ich habe eben doch Kunst gemacht. Immer wieder habe ich kleine Gedichte geschrieben. Seit dem ich mir täglich Zeit und Energie für Kunst nehme, habe ich viele Ideen notiert. Wenn ich meine Texte performe mache ich Kunst. Aus irgendeinem Grund habe ich Kunst als einen vom restlichen Leben abgetrennten Bereich gesehen. Aber kann es nicht auch Kunst sein, eine Hausarbeit zu schreiben? So gesehen habe ich im April jeden Tag stundenlang geschrieben und jeden Tag Kunst gemacht.
Julia Cameron, Stephen Pressfield, Rick Rubin, ich. Diese und einige andere Leute sagen, dass etwas erleben und leben halt auch eine Verpflichtung der kunstschaffenden Person ist. Aus einem leeren Brunnen kann mensch halt auch nicht schöpfen. Und sich dann zu besinnen und die Kunst in seinem Alltag auch zu suchen, dass ist eine super gute Strategie.
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